Zu viele Deutsche begehen noch immer diesen Fehler

Der September nähert sich dem Ende und damit kommt die Allianz wieder mit ihrem alljährlichen Weltvermögensbericht Allianz Global Wealth Report. Deutsche bzw. wer in Deutschland (oder auch Österreich) lebt, erwirtschaftete auch 2017 im Schnitt eine erheblich schwächere Rendite auf sein Geld als einige Nachbarn. So lag die reale Nettorendite in Deutschland vergangenes Jahr bei knapp über 2%, in den Niederlanden und Spanien hingegen mit über 4% ungefähr doppelt so hoch.

Sicherheit, Konsum oder Chance? (Zum Vergrößern klicken, Abbildung: Allianz)

Sicherheit, Konsum oder Chance? (Zum Vergrößern klicken, Abbildung: Allianz)

Woran liegt’s?

“Spiegelbildlich liegen die deutschen Haushalte dafür in einer anderen Wertung ganz weit vorne (wiederum gemeinsam mit den Österreichern): Die Kaufkraftverluste auf Bankeinlagen stiegen allein im letzten Jahr auf etwa 400 Euro pro Kopf – Ausweis der negativen realen Renditen dieser Vermögensklasse”, schreibt die Allianz. Zwar investieren die Leute in Deutschland mittlerweile wieder mehr in Aktien und Investmentfonds, aber eben immer noch vergleichsweise wenig. Das sieht nicht nur in anderen westeuropäischen Staaten und dort vor allem in Nordeuropa anders aus, sondern auch in den USA. Langfristig profitiert, wer mehr Risiko eingeht.

Scheu vorm Risiko hat einen hohen Preis

Die Allianz legt nochmal nach: “Wachstumsspitzenreiter waren im vergangenen Jahr die norwegischen und schwedischen Haushalte, deren Geldvermögen jeweils einen Anstieg von 6,1% verzeichnete, dicht gefolgt von den Schweizern, die sich über ein Plus von 5,9% freuen durften. Im übrigen deutsch-sprachigen Raum divergierte die Entwicklung: Während Deutschland mit einem Zuwachs von 5,1% den regionalen Durchschnitt schlug, hinkte Österreich deutlich hinterher (+3,3%).Das kräftige Wachstum in Deutschland geht – wie in den Vorjahren – auf die hohen Sparanstrengungen der dortigen Haushalte zurück. Setzt man die Mittelzuflüsse in Relation zumBrutto-Geldvermögen, sind die deutschen Haushalte mit 3,7% ungeschlagene „Spar-Europameister“. Ihre nach wie vor ausgeprägte Liquiditätspräferenz führte dabei dazu, dass nirgendwo sonst in Europa die Bankeinlagen stärker wuchsen als in Deutschland.” Und Bankeinlagen bedeuten negative Nettorendite.

Mit einem Nettogeldvermögen pro Kopf von 52 390 Euro liegt Deutschland weltweit auf Platz 18 – wie im vergangenen Jahr. Schweizer und US-Amerikaner nennen mehr als dreimal so viel ihr eigen. Dahin aufzuschließen ist ein weiter Weg, der mit viel Arbeit oder mehr Risiko einhergeht. Ich wüßte, was ich wählen würde. Und jetzt erstmal Urlaub.

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