Börse statt Beamte – so könnte die Rente gerettet werden

So stellt sich Canva die Rettung des deutschen Rentensystems durch die Börse vor.

Mit Neid (auf Beamte und andere) lässt sich oft gut Klicks und Zustimmung generieren. Deshalb ist es kein Wunder, dass immer wieder vorgeschlagen wird, doch bitte die „privilegierten Beamten“ in das gesetzliche Rentensystem einzubeziehen. Wenn die bloß auch einzahlen würden, dann wäre die gesetzliche Rente vorerst vorm Kollaps gerettet, klingt da raus.

Doch nicht nur wird da ausgeblendet, dass den Einzahlungen natürlich auch Ansprüche entgegen stünden, sondern es wird vielfach auch ignoriert, dass die Beamten gar nicht so privilegiert sind, wie gedacht und aber womöglich durch überdurchschnittliche Lebenserwartung noch mehr Ansprüche hätten als ohnehin befürchtet werden könnte. Der Wirtschaftsjournaliste Patrick Bernau hat in der FAZ dazu einen sehr guten und detaillreichen Artikel veröffentlicht: Das überschätzte Renten-Privileg der Beamten, erschienen Anfang Dezember 2025.

Wie wäre es, statt der Beamte die Börse mehr in die gesetzliche Rentenversicherung einzubinden und wie die nordischen Nachbarn auf mehr Kapitaldeckung zu setzen? Aktuell erhält, wer in Deutschland 35 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt hat etwa 1690 Euro monatlich ausgezahlt. Und das basierend auf einer ferneren Lebenserwartung für rund 20 Jahre. Um mit realer Ölfondsrendite von 4% auf den selben Wert zu kommen, würde es reichen, monatlich rund 315 Euro zurückzulegen und nach Vorbild norwegischer Ölfonds an den Börsen dieser Welt zu investieren. Wer also neben den gesetzlichen Beiträgen monatlich so viel selber investiert hätte, würde nunmehr eine doppelt so hohe Rente von rund 3400 Euro erhalten. Das heißt auch, gut 160 Euro monatlich – für viele ein realisticherer Wert – hätte zu einer um 50% höheren monatlichen Rente von rund 2500 Euro geführt. Not too bad. Und wenn wie bei der gesetzlichen Rente üblich der Arbeitgeber die Häöfte übernehmen würde, wären in der Beispielrechnung nur noch 80 Euro monatlich

ChatGPT setzt wohl auf eine eigene Form sozialistischen Realismus.

vonnöten, um 50% mehr Rente zu bekommen.

Das umlagefinanzierte deutsche Rentensystem hat viele Vorteile, muss aber, reformiert werden, um  nicht zu kollabieren. Wenn es um eine kapitalgedeckte  Komponente (Stichwort Aktienrente) ergänzt würde, könnten die Renten deutlich steigen, ohne dass die Beiträge entsprechend mitziehen müssten – denn die Rendite an den Kapitalmärkten ist in der Regel größer als über eine Umlagefinanzierung.

Darum lieber die Börse statt der Beamten einbeziehen, denn der positive Effekt dürfte erheblich größer sein.

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