“So werden Sie reich wie Norwegen” erneut auf der Bestsellerliste

"So werden Sie reich wie Norwegen" auch im Juli auf der Bestsellerliste des "Manager-Magazins". (Screenshot)

“So werden Sie reich wie Norwegen” auch im Juli auf der Bestsellerliste des “Manager-Magazins”. (Screenshot)

Auf Anhieb hatte es mein Buch “So werden Sie reich wie Norwegen” (Campus Verlag, 19,95 Euro) auf Platz 5 der Bestsellerliste vom Wirtschaftsmagazin “Manager-Magazin” geschafft. Das war ebenso gut wie überraschend und der Verlag musste auch schon nachdrucken. Nicht minder erfreut war ich, jetzt zu hören und zu lesen, dass sich das Buch auch im zweiten Monat auf der Position gehalten hat. Vielleicht bleibt das ja noch einen dritten Monat so. Mich würde es freuen. Für alle, die das Buch noch nicht haben, auf in den lokalen Buchhandel oder halt online zu Bücher.de oder Amazon.

Nachhaltigkeit: Waffenhersteller Heckler & Koch verschiebt Hauptversammlung wegen Aktionärsdemokratie

Ein bisschen widersprüchlich klingt es schon. Erst bedankt sich der Vorstand von Heckler & Koch bei den vielen Aktionären, die am morgigen Dienstag, 26. Juni 2018, an der Hauptversammlung des deutschen Waffenherstellers teilnehmen möchten. Dann sagt er genau dieses Aktionärstreffen im nächsten Satz ab.

In der entsprechenden Investor Relations-Mitteilung heißt es: “Erfreulicherweise kam es zu einer unerwartet hohen Anmeldezahl, die unsere Erwartungen und Erfahrungswerte der letzten Jahre und den für die Hauptversammlung vorgesehenen Rahmen überstieg. Leider müssen wir daher die für den 26.06.2018 vorgesehene Hauptversammlung kurzfristig absagen und verschieben.”

Geht es wirklich nur darum, einen größeren Raum zu finden oder hofft das Management doch ganz einfach, dass zu einer verschobenen Hauptversammlung nicht mehr ganz so viele Anteilseigner kommen? Denn Heckler & Koch und seine Aktionäre, das ist nicht immer ganz einfach. Schließlich haben einige von ihnen ganz genau verstanden, welche Vorteile der aktienbasierte Kapitalismus mit sich bringt, nämlich Mitsprache- und vor allem Rederecht. Nicht umsonst heißt es Aktionärsdemokratie.

So gehört der Waffenhersteller zu den Unternehmen, deren Gebahren die Kritischen Aktionäre schon lange zu beeinflussen versuchen (hier die aktuellste Meldung). Zum Verständnis reicht ein Blick ein Jahr zurück und in mein Buch “So werden Sie reich wie Norwegen”:

“Als im Sommer 2017 der deutsche Waffenhersteller Heckler & Koch seine Aktionäre einlud, waren keine Journalisten dabei, der Kleinaktionär Jürgen Grässlin aber schon. Er thematisierte vor Ort problematische Geschäftspraktiken und erreichte mit Berichten darüber in der überregionalen Presse womöglich mehr Aufmerksamkeit als eine kleine Wirtschaftsnachricht eines anwesenden Journalisten. Grässlin arbeitet mit dem Verband der Kritischen Aktionäre zusammen. Dieser setzt sich dafür ein, dass bestimmte gesellschaftliche Fragen von Großunternehmen jedenfalls nicht vollständig ignoriert werden können. Das ist im Kleinen vergleichbar mit dem, was der Ölfonds im Großen mit seinen Positionspapieren und Anfragen an die Unternehmen macht. In diesem Fall wird also gezielt in ein Unternehmen investiert, um es zu beeinflussen, statt es – so wie es mit der schwarzen Liste des Ölfonds geschieht – zu boykottieren.”

Auch diesmal wollte Grässlin wieder dabei sein und es ist nicht davon auszugehen, dass Heckler & Koch ihn los wird, indem die Hauptversammlung verschoben wird. Wer eine möglichst nachhaltige Welt haben möchte, sollte Aktionär werden und versuchen, Unternehmen in seinem Sinne zu beeinflussen – in vielen Fällen wird man dabei gar nicht einmal so weit gehen müssen, wie Grässlin. Übrigens: auch Verbraucher haben Macht. Nicht immer muss auf den Staat gewartet werden, um etwas zu bewirken.

Investieren ist kein Poker-Spiel. Oder doch?

Wenn es um internationale Politik oder um Finanzen geht, dann ist selten ein Magazin so lesenswert wie der britische Economist. Aktuell ist auf der Website ein frei zugänglicher und eingänglicher Vergleich zwischen Poker spielen und investieren zu lesen. Die beiden hätten so Einiges gemeinsam und es lohne, ähnliche Regeln anzuwenden.

Nur kurz (es ist Sonntag) ein paar Gedanken: Bei dem Kartenspiel wie an der Börse spielt der Zufall eine große Rolle. Und die Emotionen tun es ebenso. Die wichtigste Konsequenz? An einer Strategie festhalten. Das (siehe Emotionen) ist einfacher gesagt als getan, doch der kurze Text im Economist macht deutlich, dass das wohl das Beste ist, wenn man eben (siehe Zufall) nicht alles in der Hand hat.