200.000 Euro! pro Kopf! So geht’s

Wer hätte das nicht gerne: 200.000 Euro auf der hohen Kante?! Norwegen hat das geschafft. Der Ölfonds hatte am 31. März 2021 ein Volumen von 11034000000000 Norwegischen Kronen. Eine ebenso große wie unleserliche Zahl (dabei ist schon gerundet..).

Also in Euro und mit Tausendertrennzeichen:  1.022.737.981.700 . Das entspricht bei der Zahl der Einwohner Norwegens ziemlich genau 200.000 Euro pro Kopf. Krass?!

Krass, aber machbar

Über 6% Rendite p.a. seit 1998.

Über 6% Rendite p.a. seit 1998. (Screenshot: NBIM)

Ja, krass. Aber machbar. Denn die Norweger kochen auch nur mit Wasser und legen ihr Geld international in Aktien, Festverzinsliches und Immobilien an – seit 1998. Stetig (und dabei natürlich leicht schwankend) ist in diesen 23 Jahren nebenbei ein so sattes Vermögen entstanden. Anlässlich der aktuellen Quartalszahlen ein Blick auf die bisherige Rendite: 6,4% pro Jahr.

Jetzt darauf basierend ganz kurz durchrechnen, wie Privatanleger auf 200.000 Euro kommen können bei der Rendite des Ölfonds. Wer OHNE Startkapital über 23 Jahre bei einer Rendite von 6,4% pro Jahr auf 200.000 Euro kommen möchte, muss monatlich lediglich 325 Euro anlegen. Angesichts der hohen erreichten Summe (und des leichten zeitlichen Puffers von einem Extraquartal, denn den Fonds legt ja seit 1.1.1998 an) ein überschaubarer Betrag. Das heißt auch, dass, wer MIT 20.000 Euro startet, 23 Jahre lang monatlich nur 190 Euro investieren muss, um auf jene 200.000 Euro zu kommen.

Für solche Berechnungen empfehle ich immer gerne zinsen-berechnen.

Nicht nur für rich kids..

Ach hätten unsere Eltern doch damals oder wir selber bei Arbeitsbeginn… Dafür ist es jetzt zu spät. Nicht aber, um jetzt wie der Fonds zu sparen und investieren. In meinem Buch “So werden Sie reich wie Norwegen” erkläre ich en detail, wie. Trostpflaster für jene, die keine 325 oder 190 Euro pro Monat zurücklegen können: besser nur 100 Euro oder 50 Euro monatlich anlegen als nichts – auch das ergibt nach 23 Jahren über 100.000 Euro bzw. fast 150.000 Euro – bei einem Startkapital von 20.000 Euro und ohne immerhin noch über 60.000 Euro bzw. über 30.000 Euro.

Außerdem fällt es einem oft leichter, den monatlichen Sparbetrag zu erhöhen, wenn einmal mit einem kleinen Betrag gestartet wurde – und seien es nur 20 Euro. Wer den ersten Job noch vor sich hat, könnte zum Beispiel jetzt damit starten.

Natürlich gibt es auch jene, die leider keinen Euro zurücklegen können. Das ist schade – und ein Argument für eine staatliche ergänzende Altersvorsorge, die auf Kapitaldeckung setzt.

Sattes Plus im Corona-Jahr. Das waren die stärksten Aktien

Sneak Preview! Der norwegische Ölfonds hat heute die Eckdaten des Jahres 2020 veröffentlicht (der Jahresbericht folgt am 25.2.). Es sieht ganz schön beeindruckend aus. Satte 10,9% Rendite im “Corona-Jahr” 2020. Damit steigt die durchschnittliche jährliche Rendite seit Auflegung 1998 auf 6,3% und bezogen auf die vergangenen zehn Jahre gar auf 8,0%.  Der Aktienpart lag mit 12,1% vergangenes Jahr am stärksten im Plus. Tech-Aktien stiegen um 42% an Wert und waren damit ein großer Treiber wie auch die hier gezeigte Übersicht klarmacht.

Apple, Amazon, Microsoft, Tesla trieben den Ölfonds 2020 besonders stark.

Apple, Amazon, Microsoft, Tesla trieben den Ölfonds 2020 besonders stark. (Abbildung: NBIM)

Mit Anleihen erwirtschafteten die Fondsmanager 7,5% Plus und der Immobilienpart lag mit 0,1% leicht im Minus. Die Aktienquote lag Ende des Jahres bei nunmehr 72,8%, Anleihen machten 24,7% aus und nicht notierte Immobilien 2,5%. Damit zeigt der Fonds einmal mehr: eine langfristige Strategie zahlt sich aus. Viele Privatanleger versuchen sich im Markettiming. Untersuchungen zeigen, dass das oft heißt:  im Crash panisch verkaufen und dann zu lange beim Wiedereinstieg warten. Da ist es sinnvoller investiert zu bleiben – das bringt mehr Rendite und kostet weniger Zeit bei der Investmententscheidung. So spannend Finanzen sind, radeln, kochen, lesen, Freunde – es gibt vieles anderes.

Mit dieser Looman-Formel wird man so reich wie Volker Loomans Leser

Bundesbank (Foto: Walter Vorjohann, Bundesbank)

Nicht nur Fans nüchterner Zahlen, auch die nüchterner menschenleerer Architektur kommen bei der Bundesbank auf ihre Kosten (Foto: Vorjohann, Bundesbank).

Das ist heute mal wieder ein typischer Looman, (erstmal ohne Looman-Formel):

“Beginnen wir mit den Barschaften und dem Giralgeld. Wenn ich mir die Gespräche in Erinnerung rufe, die ich 2020 mit Privatleuten geführt habe, dann lag das durchschnittliche Vermögen pro Familie bei fünf bis sechs Millionen Euro. In den Tresoren lag Bargeld von jeweils 50 000 bis 100 000 Euro, und auf den Girokonten schlummerten Einlagen von jeweils 500 000 bis 600 000 Euro. Was soll man dazu sagen?”

Tja, was soll man dazu sagen? Das Vermögen und die finanziellen Probleme dieser Leute möchte man haben (nun, Friedrich Merz mag das anders sehen). Da wäre einem die Nachkommastelle der Rendite wohl nicht so wichtig. Doch natürlich sind die Kunden von Volker Looman, die so wohlhabend sind, nicht ganz entspannt, sondern wollen aus dem Geld das Beste rausholen – am liebsten zu ihren Bedingungen. Soll heißen, auch die Nachkommastelle muss stimmen und das Risiko möglichst gering sein.

Reich wie.. Loomans Leser.

Damit Loomans Beispiel nicht auch bei denen, die keine Vermögensmillionäre sind, denen es aber gar nicht schlecht geht, zu Verarmungsgefühl führt, sei eine kleine simple Formel aus meinem Buch eingeführt. Da schreibe ich im Anhang, wo interessante Websites und andere Quellen vorgestellt werden:

“Wer die regelmäßige Kolumne vom Finanzanalytiker Volker Looman in der FAZ liest, fühlt sich richtig, richtig arm. Denn seine Beispiele handeln sehr häufig von Leuten mit einem satten sechsstelligen Einkommen und nicht selten Millionenvermögen.”

Siehe oben also. Und weiter geht es:

“[Doch es] kann ja jeder die genannten Einkommen, Vermögen und andere Beträge einfach durch eine passende Zahl zwischen 3 und 10 teilen, um auf für den Durchschnittsdeutschen realistischere Zahlen zu kommen.”

Bundesbank, Foto: Walter Vorjohann

Weil es so schön (leer) ist. Noch einmal die Bundesbank, diesmal von hinten (Foto: Walter Vorjohann, Bundesbank).

Nehmen wir hier mal für die simple Looman-Formel lieber gleich die 10 und schon sind wir dann wieder bei den 500-600 000 Euro, die je nach Familiengröße und Durchschnittsalter ein halbwegs realistischer Wert sind. Laut Bundesbank hat das Geldvermögen der deutschen Haushalte in Corona-Zeiten im Schnitt deutlich zugelegt und liegt nunmehr (3. Quartal 2020) bei 6738 Milliarden Euro. Das ergibt bei 41,5 Millionen Haushalten für jeden von diesen im Schnitt rund 160 000 Euro. Da leider ein großer Teil der deutschen Haushalte fast ohne Vermögen ist  und die Statistik Immobilienvermögen nicht berücksichtigt, dürfte es mehr als mancheiner denkt von jenen geben, die auf jene halbe Million, also Loomans Zehntel, kommen. So rechnet man sich also ganz einfach reich mit der Looman-Formel 😉

Geben ist seeliger als nehmen (aber behalten darf man trotzdem Einiges)

Wer sich damit ziemlich wohl fühlt (und gerne auch alle anderen), mag beherzigen, was Looman auch schreibt und gerade in diesen Zeiten eine schöne gesellschaftliche Rendite einbringen kann: Spende doch einen Teil des Vermögens. Auch 2000 oder 500 Euro können schon Einiges bewirken. Denn bei 41,5 Millionen Haushalten kommen da etliche Milliarden (!) zusammen.